Sein Humor

Heinz Erhardt war ein Phänomen. Viele Tausende haben ihn auf der Bühne erlebt und herzlich über seine Komik gelacht. Millionen kennen ihn vom Rundfunk, Fernsehen, aus dem Kino oder von seinen Büchern. Er war der beliebteste Komiker der fünfziger und sechziger Jahre und einer der begabtesten Humoristen des Jahrhunderts. Der NDR hat eine Dokumentation über Heinz Erhardt verfasst und mit freundlicher Genehmigung als mpg-Datei zur Verfügung gestellt.

Im Radio

Heinz Erhardt traf 1945 in Hamburg mit dem Conférencier Will Mayen zusammen und begann mit ihm beim NWDR mit der wöchentlichen humoristischen Sendereihe " So was Dummes".
Ein gutes Jahr später folgte die Übersiedlung nach Hamburg. Aber Erhardt war auch für andere Sender tätig. Er wirkte beim Südwestfunk in der Reihe "Hörerlieblinge" und beim Bayerischen Rundfunk im "Kabarett am Wochenende" mit.

Er produzierte allerdings nicht nur kabarettistische Sendungen, sondern auch eine Opernparodie namens "Zehn-Pfennig-Oper", die im Februar 1948 im NWDR uraufgeführt von den meisten westdeutschen Rundfunksendern, teilweise mehrmals, ausgestrahlt wurde.

Auf dem Bildschirm

Dass Heinz Erhardt das Medium "Fernsehen" zunächst mit grosser Skepsis betrachtete, ist auf den ersten Blick nur schwer nachvollziehbar.
Aber wer wollte noch Geld für seine Eintrittskarte ausgeben, wenn er Erhardt auch daheim auf der Mattscheibe erleben konnte?
Heinz Erhardt hatte auch Bedenken, auf dem Bildschirm als ungebetener Gast in die Wohnstuben zu kommen: "Anders ist es, wenn der Betrachter lieber ein Fussball-Länderspiel erleben oder einen wissenschaftlichen Vortrag, etwa über das Thema "Elementare Elemente der hyperphosphären Rekonvaleszenz" hören möchte.

Oder einer hat Krach mit seiner vierten Frau und möchte sich nun bei Tschaikowskis Fünster ausweinen... stattdessen erscheinst du und reisst Possen. Das ist eben die Gefahr, der du als "Fernsehstar" ausgesetzt bist: du gerätst leicht an die falsche Adresse!"

Auf der Bühne

üblicherweise muss ein Schauspieler in seiner Rolle aufgehen, muss seine eigene Identität der, der von ihm verkörperten Person, zurückhalten. Schliesslich ist ein gewisses Maß an Disziplin gegenüber den Mitspielern die Voraussetzung für ein reibungsloses Zusammenspiel.

Anders bei Heinz Erhardt. Lassen wir ihn noch einmal zu Wort kommen: "Auch die Darsteller zerfallen in zwei Teile: in einen, der von der Schauspielschule und in den anderen, der vom Kabarett kommt. Die Darsteller des ersten Teils besitzen oft keine Persönlichkeit und vermögen deshalb leicht in die Haut der darzustellenden Person hineinzuschlüpfen; die Kabarettisten dagegen können aus ihrer Haut nicht heraus und spielen aus diesem Grunde meist nur sich selbst."

Heinz Erhardts Erfolge haben letztlich nur eine einzige Ursache:
Heinz Erhardt.

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