Einleitung: Zu Beginn

Es war an einem 20. Februar. Das Thermometer zeigte I I Grad minus und die Uhr I I Uhr vormittags, als vor unserem Haus das Hauptwasserrohr platzte. Im Nu war die Straße überschwemmt und im gleichen Nu gefroren. Die umliegenden Kinder kamen zuhauf, um auf ihren Schuhen schlittzulaufen. Ich selbst konnte mich an diesem fröhlichen Treiben nicht beteiligen, weil ich noch nicht geboren war. Dieses Ereignis fand erst gegen Abend statt. Und da war die Eisbahn längst gestreut und unbrauchbar geworden. Das Eislaufen habe ich bis heute nicht gelernt. Auch schwimmen kann ich nicht.
Aber zeichnen! Also zeichne ich hochachtungsvoll
Ihr Heinz Erhardt

1909: Geburt in Riga

"20. Februar 1909. Das Thermometer zeigte 11 Grad minus und die Uhr 11 Uhr vormittags, als vor unserem Haus das Hauptwasserrohr platzte. Im Nu war die Straße Überschwemmt und im gleichen Nu gefroren. Die Kinder kamen zuhauf, um auf ihren Schuhen schlittzulaufen. - (Hier gehen die Meinungen auseinander, denn man kann Schlitt auch groß schreiben, wie zum Beispiel: Ich fahre Boot. Andrerseits schreibt man: Ich fahre rad. Ich bin beim kleinen schlitt geblieben, weil es sich ja hier um Kinder handelt.) - Ich selbst konnte mich an diesem fröhlichen Treiben nicht beteiligen, weil ich noch nicht geboren war. Dieses Ereignis fand erst gegen Abend statt, und da war die Eisbahn längst gestreut." (Aus Heinz Erhardts unvollendeter Autobiografie "Ich war eine frühentwickelte Spätausgabe") Bereits kurz nach der Geburt ihres Sohnes Heinz gingen die Eheleute Erhardt getrennte Wege. Während der Vater als Kapellmeister in Deutschland Karriere machte, suchte die Mutter in Sankt Petersburg ein neues Glück.

1915: Erste "Entführung" nach Sankt Petersburg

Heinz Erhardt wuchs bei seinen Großeltern in Riga auf. Kurz bevor er eingeschult wurde, besann sich seine jedoch Mutter ihrer elterlichen Pflichten und "entführte" ihren Sohn - wie er es später selbst formulierte - nach Sankt Petersburg. Heinz Erhardt konnte sich jedoch nicht eingewöhnen. Er litt so sehr unter Heimweh, dass er schließlich zu den Großeltern nach Riga zurückkehren durfte.

1919: Zweite "Entführung" nach Deutschland

Der Osten Europas kam auch nach Ende des Ersten Weltkrieges nicht zur Ruhe. Lettland kämpfte um Autonomie. Zudem machten sich Ausläufer der russischen Revolution auch in Riga bemerkbar. Diesmal war es Heinz Erhardts Vater, der sich seiner elterlichen Pflichten besann, und den gerade zehnjährigen Sohn zu sich holte. Kapellmeister Gustav Erhardt tourte erfolgreich durch Deutschland. Heinz Erhardt begleitete ihn zunächst von Ort zu Ort, bis er schließlich bei der zweiten Frau seines Vaters, Käthe Erhardt, in Hannover eine etwas dauerhaftere Bleibe fand.

1924: Rückkehr nach Riga

Heinz Erhardt konnte zu seinen Großeltern nach Riga zurückkehren, wo er seine Schule beenden sollte. Doch es gelang ihm nach insgesamt 15 Schulwechseln nicht mehr am Deutschen Gymnasium in Riga Fuß zu fassen. Er schwänzte und schrieb Gedichte über die Lehrer.

1926: Heinz Erhardt schmeißt die Schule

Er schmiss die Schule schließlich hin, ohne Abitur zu machen. Großvater Paul Neldner nahm ihm das nicht weiter übel. Er hatte Heinz Erhardt längst zum Erben seiner renommierten Musikalienhandlung und Konzertagentur Neldner vorgesehen.


1927 / 28: Lehrjahre in Leipzig

Um das Geschäft des Musikalienhändlers von Grund auf zu lernen, wurde Heinz Erhardt von seinem Großvater Paul Neldner nach Leipzig in die Lehre geschickt. Enkel Heinz nutzte die Zeit und das großväterliche Geld jedoch lieber, um am Leipziger Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren. Er sammelte zudem erste Lorbeeren als Stegreifkomiker auf so genannten Bunten Abenden. Die Lehre im ersten Musikhaus am Platze betrieb Heinz Erhardt eher nebenbei. Als seine Lehrzeit nach zwei Jahren abgelaufen war, stellte Großvater Neldner die Unterhaltszahlungen ein. Heinz Erhardt kehrte nach Riga zurück und wurde offiziell im Musikhaus Neldner angestellt. Doch er spielte und komponierte lieber auf den Klavieren, als dass er sie verkaufte. In seiner unvollendeten Autobiografie lässt Heinz Erhardt anklingen, wie unwohl er sich in diesem Beruf fühlte: "Im großväterlichen Musikgeschäft befand ich mich inmitten hehrster Kunst - dachte ich! In Wirklichkeit ist es völlig wurst, ob man mit Käse handelt oder mit Musik: Immer kauft man billig ein, um teurer zu verkaufen. - Als ich diese meine rein persönliche Meinung in aller Öffentlichkeit preisgab, verhüllte mein von hanseatischem Kaufmannsgeist erfüllter Großvater sein Haupt..."

1929: Tod des Großvaters

Der Tod seines Großvaters war für Heinz Erhardt nicht nur in persönlicher Hinsicht ein Schlag. Zwar hatte Paul Neldner seinen Enkel als Erben eingesetzt. Zunächst aber übernahm Heinz Erhardts Stiefvater, der dritte Mann seiner Mutter, das Geschäft. Heinz Erhardt arbeitete immer lustloser im Geschäft. Stattdessen schrieb er ein kleines Unterhaltungsprogramm und tingelte damit auf Abendgesellschaften, Vereins- und Familienfesten.

1932: Erste Erfolge am Schauspielhaus

Inzwischen galt "der immer heitere Heinz Erhardt" (Rigaer Rundschau) als eine Art Geheimtipp. 1932 stand er zum ersten Mal auf der Bühne des Deutschen Schauspiels in Riga. Er spielte die Rolle eines lustigen Tunichtguts mit Namen Birnstiel und hatte auch die Musik zu dem Lustspiel komponiert. Er kam so gut an, dass das Deutsche Schauspiel ihn im Herbst desselben Jahres gleich wieder verpflichtete. Doch trotz großen Lobes auch von Seiten der Presse blieb der erwartete bleibende Erfolg zunächst aus. Heinz Erhardt musste weiterhin im ungeliebten Musikalienhandel seinen Lebensunterhalt verdienen.

1934: Die Liebe seines Lebens

"Ich war ein harmloser Langweiler, mit Hemmungen bis über die Hutschnur. So verschlug´s mir erst einmal die Sprache, als ich knapp fünfundzwanzigjährig im Frühjahr 1934 einen Fahrstuhl betrat und mich urplötzlich einer jungen Dame gegenüber sah, die ein Wagenrad von einem Hut auf dem hübschen Kopf balancierte. Dann aber faßte ich mich und fragte klugerweise "Wollen Sie auch nach oben?" - Wir befanden uns parterre. Die junge Dame meinte es jedoch gnädig mit mir. Sie lachte nicht Hohn, sondern sagte schlicht und ergreifend "Ja". Woraufhin ich zuerst den vierten (für mich) und dann den fünften Knopf (für sie) betätigte. Die Fahrstühle in Riga fuhren seinerzeit glücklicherweise sehr langsam. Das gab mir die Möglichkeit, ein paar Sätze mit der schönen Unbekannten zu wechseln. Als mich der Fahrstuhl im vierten Stock ausspie, wußte ich wenigstens so viel: Die junge Dame hieß Gilda Zanetti, Sprechstundenhilfe eines Zahnarztes, war als Tochter des italienischen Konsuls in St. Petersburg aufgewachsen und lebte nun mit ihrer inzwischen verwitweten Mutter - sowie mit ihren drei Geschwistern im fünften Stock eben dieses Hauses..."

(Aus Heinz Erhardts unvollendeter Autobiografie "Ich war eine frühentwickelte Spätausgabe")

Ein Jahr später heirateten Heinz Erhardt und Gilda Zanetti. Sie war die Liebe seines Lebens, die ihn 45 Jahre lang auf nahezu allen Wegen begleitete.



1936: Familienglück in ärmlichen Verhältnissen

Im Juni 1936 bekam das junge Ehepaar Erhardt zum ersten Mal Nachwuchs: Töchterchen Grit, genannt Gigi, wurde in denkbar ungünstige finanzielle Verhältnisse geboren: Heinz Erhardt bekam von seinem Stiefvater kaum mehr als einen Hungerlohn bezahlt. Die junge Familie konnte sich keine eigene Wohnung leisten und zog deshalb bei Heinz Erhardts Schwiegermutter, Gildas Mutter, ein. - Rückblickend erwies sich diese Konstellation als wahrer Segen. Großmutter Zanetti nämlich, von den Enkeln zärtlich "Babu" genannt, half der jungen Mutter nicht nur bei ihrem ersten Kind. Sie zog alle vier Kinder - nach Grit kamen noch Verena (1940), Gero (1943) und Marita (1944) - mit auf, und blieb treusorgend bei ihnen, während Gilda Erhardt ihren Mann Heinz auf Gastspielreisen und Drehtermine begleitete.

1938: Heinz Erhardt betritt die "Bretter die die Welt bedeuten"

Es ist ganz sicher Gilda Erhardt zu verdanken, dass Heinz Erhardt dem Musikalienhandel Anfang 1938 endgültig den Rücken kehrte und sich für die Bühne entschied. "Viele betreten ja die Bretter, die die Welt bedeuten - und merken nicht, dass sie auf dem Holzweg sind." hatte er hintersinnig gedichtet. Doch Gilda überzeugte ihn davon, dass dies für ihn nicht galt. In Riga allein jedoch gab es nicht genügend Publikum für Heinz Erhardts ausgefeilten Humor. Gilda schickte ihren Mann daher nach Berlin, um dort sein Glück zu versuchen. Anfangs erntete er nichts als Absagen, oft hatte er nichts anderes zu essen, als die mittägliche Erbsensuppe, die in der Volksküche ausgegeben wurde. Doch Heinz Erhardt gab nicht auf. Und im Oktober 1938 endlich, gelang ihm quasi über Nacht der Durchbruch: Willi Schaeffers, der Altmeister des deutschen Kabaretts, engagierte Heinz Erhardt an das renommierte "Kabarett der Komiker". Der Durchbruch war geschafft.

1939: Karriere und Krieg

Dass Deutschland unter Adolf Hitler die Welt in eine Katastrophe manövrierte, nahm Heinz Erhardt in diesen ersten Jahren seiner Karriere wahrscheinlich nur am Rande zur Kenntnis. Zum ersten Mal hatte er anhaltenden Erfolg. Zeitungen im ganzen Land umjubelten den musikalischen Humoristen, der als Pianist und Entertainer an der Seite der berÜhmten Tänzerin La Jana brillierte.

Gilda Erhardt war bereits im Januar 1939 mit ihrem Mann nach Berlin gezogen. Im November mußten alle Baltendeutschen Riga verlassen. Im Gegenzug dafür, dass Stalin Deutschlands Überfall auf Polen hinnahm, stimmte Hitler einer Angliederung Lettlands an die Sowjetunion zu.

1941: Kabarett an der Front

Erst im November 1941 wurde Heinz Erhardt zur Wehrmacht einberufen. Er kam, obwohl Nichtschwimmer, zur Marine, denn das Musikkorps dort brauchte Verstärkung. Schnell erkannten die Vorgesetzten Heinz Erhardts komisches Talent, und bald reiste er als Truppenbetreuer auf Tournee. Er reiste von Standort zu Standort, bis an die forderste Front, um die Soldaten mit seinen bunten Programmen zu unterhalten. So kam es, dass Heinz Erhardt während des gesamten Zweiten Weltkrieges außer zu Ausbildungszwecken niemals eine Waffe in die Hand nehmen mußte.

1945: Alles verloren, aber am Leben

Wie so viele andere deutsche Familien standen auch die Erhardts nach Ende des Zweiten Weltkrieges vor dem Nichts. Aber sie waren alle am Leben. Gilda Erhardt und ihre Mutter hatten mit inzwischen vier Kindern, darunter ein Säugling und ein Kleinkind, die Flucht aus Polen über Berlin nach Schleswig-Holstein gemeistert und hatten in der Nähe von Preetz auf dem Gut Rastorf Unterkunft gefunden. Dorthin kehrte auch Heinz Erhardt nach nur einem halben Jahr Kriegsgefangenschaft zurück. Zum ersten und zum letzten Mal lebte er nun über mehrere Monate ohne Unterbrechung mit seiner ganzen großen Familie zusammen.


1946: Neuanfang in Hamburg

Lange hielt Heinz Erhardt die Untätigkeit nicht aus. Bereits 1946 wagte er einen Neuanfang in Hamburg, wo er Kontakte zum NWDR knüpfte, dem ersten Radiosender, dem die englische Besatzungsmacht eine Lizenz erteilte. Gemeinsam mit Willy Meyen moderierte Heinz Erhardt einmal in der Woche die Unterhaltungssendung "So was Dummes". Das Publikum schloß ihn und seinen spontanen Humor sofort ins Herz. Selbst die Engländer, deren Zensurbehörden jede seiner Sendungen im voraus absegnen mussten, waren begeistert: "Sie sind der einzige Deutsche, über den wir lachen können, ohne dass wir ein einziges Wort verstehen!

Ende 1946 konnte Gilda Erhardt mit ihrer Mutter und den vier Kindern zu Heinz Erhardt nach Hamburg ziehen. Gemeinsam mit einer weiteren vierköpfigen Familie wurden ihnen einige Räume in der Wohnung eines kinderlosen Ehepaars in Blankenese zugewiesen.

1947: Wieder auf Tournee

Die Erfolge als Radio - Moderator zogen weitere nach sich. Bald wirkte Heinz Erhardt auch in einigen Lustspielen an Hamburger Theatern mit. Der endgültige Durchburch als Schauspieler gelang ihm 1947 mit der Komödie "Lieber reich, aber glücklich", die allein in Hamburg 35.000 Zuschauer ins Theater lockte. Andere Städte zogen nach, und bald spielte Heinz Erhardt wieder an allen Tournee - Bühnen des Landes. Wo er auch hinkam, begeisterte er das Publikum und die Presse - und daran sollte sich fast ein Vierteljahrhundert lang nichts ändern.

1947 begann Heinz Erhardt auch, seine berühmten Erinnerungsalben zu führen. Dicke, in Leder gebundene Wälzer, in die er jeden Zeitungsartikel und jedes Programmheft einklebte, dazu zahlreiche Fotos von seinen Film- und Bühnenauftritten und private Notizen zum Tagesgeschehen. Insgesamt hat er auf diese Weise 19 dicke Alben gefüllt.

1957: Erste Hauptrolle im Kino

Weil seine Körpermaße einfach ideal auf eine Breitwand passten, so witzelte Heinz Erhardt selbst, habe man ihn schließlich in den Fünfziger Jahren für den Kinofilm entdeckt. 1957 schließlich spielte er seine erste Hauptrolle, den Marmeladenfabrikanten Theodor Hagemann in "Der müde Theodor". Die Presse jubelte: "Der deutsche Film wurde um einen guten Schauspieler reicher!" - Und Heinz Erhardt spielte gleich im selben Jahr eine weitere Kino-Hauptrolle, die alle Kassenrekorde brach: "Witwer mit fünf Töchtern".

1961: Pech mit Heinz Erhardt Productions

Obwohl Heinz Erhardt Zeit seines Lebens dem Fernsehen mit gemischten Gefühlen gegenüberstand, gründete er 1961 eine eigene Fernseh - Produktionsgesellschaft. Die Heinz Erhardt Productions, kurz HEP, starteten mit dem Kriminalfilm "Abenteuer in Norfolk", in dem Heinz Erhardt einmal nicht komisch war, sondern demonstrieren wollte "dass ich auch anders sein kann, als ich bin".

Der Film floppte. Das Publikum wollte Heinz Erhardt so sehen, wie es ihn kannte, und nicht anders. Obwohl spätere HEP-Produktionen etwas erfolgreicher waren, löste Heinz Erhardt seine Firma 1963 wieder auf. Im Fernsehen aber war er von nun an immer häufiger zu sehen.


1963: "Noch´n Gedicht" erscheint im Fackelträger Verlag

Schon lange war Heinz Erhardt davon überzeugt, dass seine Gedichte sich auch in gedruckter Form verkaufen lassen müssten. Tatsächlich aber war es erst 1963 soweit, als der Fackelträger Verlag das Büchlein"Noch´n Gedicht" in einer erweiterten Neuauflage auf den Markt brachte. Das Buch, in dem ist zum Beispiel der Klassiker "Die Made" enthalten ist, entwickelte sich zum Dauerbrenner, der noch heute regelmäßig nachgefragt wird. In den folgenden Jahren brachte der Fackelträger Verlag weitere Gedichtbände und den Sammelband "Das Große Heinz Erhardt Buch" heraus.

1971: Schlaganfall

Im Dezember 1971 setzte ein Schlaganfall der aktiven Karriere Heinz Erhardts ein jähes Ende. "Wenn mir - Gott bewahre - etwas zustoßen sollte," hatte er früher mehrfach zu Freunden gesagt, " und ich zum Beispiel nicht mehr gehen kann, dann müsst ihr mich eben auf die Bühne tragen. Solange ich nur sprechen kann, werde ich es schaffen, das Publikum zum Lachen zu bringen." Doch nun war das Schlimmste geschehen, das er sich je hatte vorstellen können: Heinz Erhardt war halbseitig gelähmt und das Sprachzentrum in seinem Gehirn war unwiederbringlich geschädigt. Obwohl er jedes Wort verstehen konnte, das um ihn herum gesprochen wurde, hat er selbst nie wieder ein Wort über die Lippen gebracht. Aber er kam noch mal ins Fernsehen.

1978/79: Noch ´ne Oper

Heinz Erhardt arbeitete mit seinem Sohn Gero Erhardt an der Fernsehfassung der komischen Oper "Noch ´ne Oper", die Heinz Erhardt bereits in den 30er Jahren geschrieben hatte. Am 21. Februar 1979, einen Tag nach Heinz Erhardts 70. Geburtstag, wurde diese Fernsehfassung nach 21 Uhr im ZDF ausgestrahlt; mit dabei waren viele berühmte Kollegen wie Paul Kuhn, Hans-Joachim Kulenkampff, Rudolf Schock, Ilse Werner und Helga Feddersen. Heinz Erhardts Stimme wurde aus früheren Rundfunkaufnahmen hinzugemischt, Sohn Gero stand hinter der Kamera.

1979: Bundesverdienstkreuz

Heinz Erhardt war bereits acht Jahre krank, doch er wurde nicht vergessen. Aus Anlass seines 70. Geburtstag ehrte ihn 1979 der Bundesinnenminister mit der höchsten Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland, mit dem Großen Bundesverdienstkreuz. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes nahm Heinz Erhardt die Auszeichnung im kleinen Kreis im Wohnzimmer seines Hauses in Wellingsbüttel entgegen.

In der Nacht zum 5. Juni 1979, starb Heinz Erhardt.
Er wurde auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt.


1983: Jugend rennt zu Heinz Erhardt

Vier Jahre nach Heinz Erhardts Tod, gut 12 Jahre, nachdem er zum letzten Mal live aufgetreten war, erlebte Deutschland einen ungeahnten Erhardt - Boom. Vor allem Jugendliche liefen begeistert in die Kinos, die einen alten Erhardt - Film nach dem anderen zeigten, und seine Platten und Bücher fanden reißenden Absatz. "Die Jugend rennt zu Erhardt" titelten damals die Zeitungen und begründeten den Erfolg vor allem mit der zeitlosen Qualität des Erhardtschen Humors.

1994: Heinz Erhardt´s Klavierkompositionen werden veröffentlicht

Im Nachlass von Heinz Erhardt fanden sich eine Reihe von Klavier-Kompositionen, die er zwischen 1925 und 1931 geschrieben hat, und von denen 23 Stücke auf CD veröffentlicht wurden.

1997: Kinder entdecken Heinz Erhardt

Der Spass an Heinz Erhardts Sprüchen und Gedichten begeistert Kinder bereits im Vorschulalter. Eine neue Generation von Erhardt Fans lacht und singt mit dem einzigartigem Erhardt Humor. Verlage entdecken ihn als Kinderbuchautor, das erste Kinderbuch, ein Kinderchor und eine Kinder CD entstehen.

2003: Der Heinz Erhardt-Platz in Göttingen wird eingeweiht

In Anwesenheit der Angehörigen von Heinz Erhardt, wurde ihm zu Ehren in Göttingen, der Platz am Weender Tor in den "Heinz-Erhardt-Platz" umbenannt. Zur Erinnerung wurde eine Skulptur enthüllt, die Heinz Erhardt in seiner Rolle als Verkehrspolizist Eberhard Dobermann in dem Kinofilm "Natürlich die Autofahrer" aus dem Jahr 1959 darstellt.

2004: Walk of Fame des Kabaretts in Mainz

Heinz Erhardt wird ein Stern im Walk of Fame des Kabaretts in Mainz gewidmet. Der Walk of Fame ist ein Stück Fußgöngerzone entlang des Proviantamtes in Mainz. Hier werden die bedeutendsten deutschsprachigen Kabarettisten mit einem bronzenen Stern verewigt.


2007: Heinz Erhardt der zweitbeste Deutscher Komiker

Im Jahr 2007 kam Heinz Erhardt bei der Wahl zum besten deutschsprachigen Komiker in der ZDF-Sendung "Unsere Besten - Komiker &Co." auf den zweiten Platz hinter Loriot.

2008: Eine neue Generation von Heinz Erhardt Fans

Im Jahr 2008 ist es wieder so weit. Eine neue Generation ist herangewachsen und ins Heinz-Erhardt-fähige Alter gekommen. Sein zeitloser Humor ist auch heute wieder Kult. - Und er wird heute in Medien gefeiert, von denen Heinz Erhardt zu Lebzeiten nicht einmal etwas ahnen konnte: Im Internet, auf CD oder auf Video.

2009: Heinz Erhardt wäre 100 Jahre alt geworden